Wolfgang Neskovic: Kunst und Kultur als Orte gesellschaftlicher Debatten

„Ein wertschätzendes Miteinander aller Menschen in Lübeck auf der Grundlage der Werteordnung des Grundgesetzes.“ Das wünscht sich der neue Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Denkmalpflege Wolfgang Neskovic.

„Kunst und Kultur haben schon immer Einfluss auf gesellschaftliche Auseinandersetzungen genommen. Gerade in einer demokratischen Gesellschaft sind sie ein unentbehrliches Fundament für gesellschaftliches Denken und Verhalten“, erklärt Neskovic.

Wolfgang Neskovic, der auch Bürgerschaftsmitglied der Fraktion Die Unabhängigen in der Lübecker Bürgerschaft ist, möchte gemeinsam mit den anderen Fraktionen im Ausschuss für Kultur und Denkmalpflege und im engen Austausch mit den Künstler*innen und den Lübecker Kultureinrichtungen darüber diskutieren, welche Möglichkeiten in Lübeck bestehen, den Einfluss von Kunst und Kultur in gesellschaftlichen Debatten zu fördern und zu stärken. Dieser Tagesordnungspunkt bildet den Auftakt zur ersten Sitzung des Ausschusses am Montag der nächsten Woche.

Neskovic: „Frau Kultursenatorin Weiher und ich greifen insoweit eine Initiative des deutschen Städtetages auf. Die verschiedenen Kultureinrichtungen unserer Stadt sind ein idealer Gesprächs- und Begegnungsort. Hier sind die Räume und Gelegenheiten für wichtige Gespräche. Und es gibt bereits viele gute Ansätze in unseren Theatern, Museen, Bibliotheken oder soziokulturellen Zentren. Vor diesem Hintergrund begrüße ich es sehr, dass sich die in diesen Tagen mit neuen Verträgen versehene künstlerische Leitung des Lübecker Theaters unmissverständlich und streitbar zu der Verantwortung des Theaters bekannt hat, sich in gesellschaftliche Debatten einzumischen und Stellung zu beziehen.

Grundlage der Diskussion soll das Positionspapier des deutschen Städtetages sein. Danach sollen „Kunst und Kultur (Frei-)Räume für Entfaltung“ eröffnen. Gerade vor dem Hintergrund neuer populistischer Bewegungen, steigendem Nationalismus und religiösem Fanatismus sei die Förderung von Kultureinrichtungen als Orten der demokratischen Auseinandersetzung und des Gespräches wichtig, formuliert der Deutsche Städtetag weiter. Kunst und Kultur seien immer politisch und von jeher international.

Die Integration geflüchteter Menschen ist deshalb nach Ansicht des Deutschen Städtetages nicht nur eine Aufgabe für Kitas, Schulen oder Betriebe. Sie sei auch eine kulturelle Aufgabe und gelinge nur, „wenn die Kulturen miteinander verbunden sind, sich gegenseitig bereichern und eine gemeinsame Basis entsteht.“ Und weiter heißt es in dem Positionspapier: „Alle Menschen, die in einer Stadt leben, sind Mitglieder der Stadtgesellschaft. Sie brauchen Identität und Zugehörigkeit, ungeachtet von Herkunft, Hautfarbe, Religion oder sexueller Identität.“