Unabhängige wollen Aussagen zur Wasserqualität der Trave und des Elbe-Lübeck-Kanals: Wasserqualität verbessern statt Badeverbote

Detlev Stolzenberg

Die Unabhängigen haben im Hauptausschuss eine Anfrage zur Wasserqualität der Trave und Kanal-Trave gestellt und ob daraus Gesundheitsgefahren für Badende abzuleiten seien. Hintergrund ist, dass bei den sommerlichen Temperaturen an vielen Stellen in Trave, Kanal-Trave und Elbe-Lübeck-Kanal gebadet wird. Bekannt ist, dass aus der städtischen Kanalisation bei Regen ungeklärtes Schmutzwasser in die Gewässer geleitet wird.

Bei der Beantwortung der Anfrage gab es einige Kuriositäten: Bürgermeister Lindenau erklärte, dass es nicht sinnvoll sei, Informationen zur Wasserqualität zu geben, da das Baden in der Trave verboten sei. Lindenau warf den Unabhängigen vor, durch ihre Anfrage Menschen zu ermutigen, Badeverbote zu missachten. Lindenau wolle den städtischen Ordnungsdienst losschicken und Wild-Schwimmer verwarnen.

Detlev Stolzenberg, Fraktionsvorsitzender der Unabhängigen, erklärt dazu: „Wir sind darauf aufmerksam gemacht worden, dass es eine Landesverordnung von 1978 gibt, die das Baden in der Trave und ihren Nebenarmen von der Stadtgrenze bei Reecke bis zur Einmündung in die Ostsee verbietet. Ist dieses pauschale Badeverbot aufgrund der Wasserqualität in der Trave immer noch erforderlich?

Viele Lübeckerinnen und Lübecker kennen diese Verordnung nicht. Auch Touristen und sonstige Interessierte finden dazu keine Informationen auf der Internetseite der Stadt. Da muss nachgebessert werden. Offensichtlich gilt dieses pauschale Badeverbot nicht für den Elbe-Lübeck-Kanal. Auch hierzu sollte die Stadt Informationen bereitstellen.

Die Stadt hat eine Verantwortung für die Gesundheitsvorsorge für Bewohnerinnen und Bewohner. Dabei ist wichtig, Menschen in geeigneter Weise aufzuklären, sofern das Baden, aufgrund der schlechten Wasserqualität, gesundheitsgefährdend ist. Statt auf Badeverbote zu setzen, sollte Bürgermeister Lindenau die Verbesserung der Wasserqualität in Lübeck zur Chefsache machen. Wir wollen eine Wasserqualität in der Trave erreichen, die zum bedenkenlosen Schwimmen einlädt.“