Unabhängige: Verkehrsberuhigung in der Innenstadt endlich angehen

Der Prozess zur Aufstellung des Rahmenplanes mit Verkehrskonzept für die Innenstadt wurde im März mit der Vorstellung der Ergebnisse abgeschlossen. Die Fraktion Die Unabhängigen fordert eine schnelle Umsetzung der Zielsetzungen des Rahmenplanes und erwartet, dass laufende Straßenplanungen in der Innenstadt konsequent den neuen Zielsetzungen angepasst werden. Unterstützung erhielten sie dabei auf ihrer öffentlichen Fraktionssitzung am Mittwoch (10. April) von Anwohnern der Mengstraße, die sich für den mittelalterlichen Bereich ihrer Straße mehr Platz für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen wünschen und den geplanten Parkstreifen ablehnen.

Dazu erklärt Fraktionsvorsitzender Detlev Stolzenberg: „Die vom Bauausschuss beschlossene Ausbauvariante der Mengstraße mit dem Parkstreifen für Fahrzeuge wird dem engen historischen Stadtgrundriss nicht gerecht. Die Menschen, die dort leben, wollen mehr Platz zum Flanieren und zum Erleben des mittelalterlichen Flairs. Dieser Straßenabschnitt ist aufgrund seines Erhaltungszustandes und der dortigen Nutzungen etwas Besonderes.“ Frank Müller-Horn, der für die Unabhängigen im Bauausschuss mitarbeitet, sieht deshalb Korrekturbedarf: „Das Thema Ausbau der unteren Mengstraße muss noch einmal auf die Tagesordnung. Die Prioritäten des neuen Rahmenplanes, zuerst Fußgänger*innen, dann Radfahrer*innen und danach Busverkehr und zum Schluss erst der Autoverkehr müssen hier bei der Entscheidung zum Ausbau der Mengstraße beachtet werden. Es ist nicht nachvollziehbar, dass die Verwaltung die konkrete Ausbauplanung den Anwohner*innen vor der Entscheidung nicht vorgestellt hat. Und dann müssen wir grundlegend über die Gestaltung aller Rippenstraßen im Gründerviertel beraten.“

Die Unabhängigen bedauern das abwartende und zögerliche Vorgehen der Stadtverwaltung in Sachen Verkehrsberuhigung. Stolzenberg wünscht sich mehr Mut der Verwaltungsspitze: „Bei den Veranstaltungen zu Lübeck überMorgen kamen so viele gute Anregungen, die einfach umgesetzt werden könnten. Lange Wartezeiten an Fußgänger*innenampeln könnten sofort verkürzt werden. Nach Einschätzung der Verkehrsfachleute sind die Ampeln am Kohlmarkt gar nicht notwendig. Hier könnte der verkehrsberuhigte Geschäftsbereich der Sandstraße mit Tempo 10 km/h fortgeführt werden. Der Durchgangsverkehr durch das Burgtor kann einfach durch Zufahrtsbeschränkungen unterbunden werden. Dazu reichen Verkehrsschilder. Nach Aussagen der Verkehrsplaner*innen sind Straßenumbaumaßnahmen dafür nicht notwendig. Es wurde lange genug diskutiert. Jetzt muss gehandelt werden.“