
Der Kulturausschuss hat am Montag ausführlich die Abrisspläne der Bauverwaltung zu den mittelalterlichen Kellergewölben im Buddenbrookhaus beraten. Der Bürgermeister will dem Abriss zustimmen, obwohl die Denkmalpflege keine Genehmigung in Aussicht stellt. Harsche Kritik gab es von den Kulturpolitikern der CDU und den Unabhängigen. Dazu erklärt der Vorsitzende des Kulturausschusses, Detlev Stolzenberg (Die Unabhängigen): „Seit November 2020 wissen wir, dass der Abriss der Kellergewölbe denkmalrechtlich nicht genehmigt werden kann. Die Alternative zum Abriss wäre ein angebautes Treppenhaus an der hinteren Gebäudefassade. Diese Lösung wäre für alle gut, die Denkmalpfleger können die Kellergewölbe erhalten, die Kulturstiftung erhält zusätzlichen Platz, zudem ginge kein einziger Stellplatz verloren. Es ist völlig unverständlich, warum der Bürgermeister noch nichts unternommen hat, um diese Anbau-Lösung durchzusetzen. Die vergangenen neun Monate hätten genutzt werden können, um sich mit den Nachbarn zu einigen. Stattdessen setzt Lindenau die Politik unter Druck – entweder Abriss der Kellergewölbe oder gar kein Buddenbrookhaus.“
Stolzenberg widerspricht Lindenau und fordert, dass bei der Planung des Neuen Buddenbrookhauses der Denkmalschutz beachtet wird: „Bürgermeister Lindenau muss sich bewegen. Das Neue Buddenbrookhaus auf Kosten von zerstörten mittelalterlichen Kellergewölben wäre ein zu hoher Preis und würde dem Ansehen des herausragenden Museums Schaden zufügen. Die konstruktive Beratung im Kulturausschuss könnte Lindenau als Brücke nutzen. Jetzt sind alle notwendigen Schritte zu unternehmen, um im Einvernehmen mit den Nachbarn die Treppenhauslösung im Hof zu erreichen. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.“