Unabhängige mit hohen Erwartungen an den Bürgermeister

Fraktionssitzung mit Bürgermeister Lindenau

Nach 100 Tagen im Amt gab Bürgermeister Lindenau auf der Fraktionssitzung der Unabhängigen am vergangenen Mittwoch einen Ausblick auf seine Amtsführung. Dabei wurde deutlich, dass Lindenau vieles anders machen will, als sein Vorgänger Bernd Saxe. Seine Ideen zur Verbesserung der Kommunikation in der Verwaltung und seine Anstrengungen zur Modernisierung der Infrastruktur wurden von der neuen Fraktion begrüßt.

Auch in der Diskussion zu Kernanliegen der Unabhängigen, wie die stärkere Einbeziehung von Bürgern bei Verwaltungsentscheidungen und Bauvorhaben, zeigte sich der Bürgermeister aufgeschlossen. Einzelnen Kritikpunkten an Bauprojekten, etwa zu Waterfront auf dem Priwall und zur Wasserkunst an der Ratzeburger Allee, konnte der Bürgermeister zustimmen, auch wenn er als SPD-Fraktionsvorsitzender seinerzeit die Projekte mitbeschlossen hat. Frank Müller-Horn, baupolitischer Sprecher der Fraktion, freut sich über die aufgeschlossene Art des Bürgermeisters: „Wir unterstützen Bürgermeister Lindenau gerne in seinem Bemühen, die Verwaltung zu modernisieren und Verwaltungshandeln den Menschen in der Stadt näher zu bringen. Gerade bei erheblichen baulichen Veränderungen in Stadtquartieren gibt es eine Bringschuld der Verwaltung zur Information der Betroffenen.“

Allerdings gab es auch deutliche Kritik. Lindenau bleibt als Bürgermeister, ebenso wie sein Vorgänger, Mitglied der SPD-Bürgerschaftsfraktion. Durch diese Abhängigkeit sei die Gleichbehandlung aller Fraktionen deutlich erschwert. Auch seine Ablehnung von Stadtteilbeiräten und von kooperativen Konzeptentwicklungen, aktuell z. B. zur Fortschreibung der Tourismusstrategie, wurde als verpasste Chance für eine bessere Stadtentwicklung angesehen. Fraktionschef Detlev Stolzenberg bietet Unterstützung an: „Die Unabhängigen haben hohe Erwartungen an den Bürgermeister. Wir wünschen uns einen mutigen Verwaltungschef, der neue Wege geht und die Menschen in unserer Stadt mitnehmen möchte. Dazu brauchen wir mehr Kooperation, mehr Mitsprache und mehr Professionalität. Darin wollen wir Jan Lindenau als neue Fraktion unterstützen und sachbezogen zusammenarbeiten.“