Unabhängige lehnen Ablagerung freigemessener Abfallstoffe auf der Deponie Niemark ab

Landesregierung muss eine politische Lösung finden

Umweltminister Jan Philipp Albrecht hat sich bei einer Online-Diskussion der Unabhängigen den kritischen Fragen von Experten und Anwohnern gestellt.  Aus dem Abriss des Atomkraftwerkes Brunsbüttel sollen freigemessene Bauabfälle auf der Deponie Niemark entsorgt werden. Neben Albrecht waren der Strahlenschutzexperte Dr. Werner Neumann und Mitglieder der Bürgerinitiative Lübeck ohne Atomschutt eingeladen. Über 60 Gäste verfolgten die kontroverse, aber respektvoll geführte Debatte.

Der Fraktionsvorsitzende der Unabhängigen, Detlev Stolzenberg, fordert die ernsthafte Prüfung von Alternativen im Umgang mit dem belasteten Material: „Die Diskussion hat gezeigt, dass sich Umweltminister Albrecht zu sehr hinter Gesetzestexten versteckt und Vorgaben unkritisch folgt. Wir fordern die Landesregierung auf, eine politische Lösung zur Lagerung belasteter Materialien zu finden. Es gibt Alternativen. In Brunsbüttel wird zum Beispiel schwach radioaktives Material in extra dafür neu gebauten Hallen zwischengelagert, bis eine Endlagerstätte in Deutschland in Betrieb gehen wird. Dies sollte auch mit den geringer belasteten Stoffen erfolgen, die nicht verwertet werden können.“

Der gesundheitspolitische Sprecher der Unabhängigen, Dr. Rolf Tetzlaff-Gahrmann, mahnt einen verantwortlichen Umgang mit potenziellen Gesundheitsgefahren an: „Es muss endlich über Gesundheitsschutz geredet werden. Krebsstudien in der Umgebung von Deponien müssen offengelegt werden. Jede Erhöhung der Strahlenbelastung muss für Mitarbeitende auf dem Deponiegelände und für Anlieger in der Nachbarschaft ausgeschlossen werden. Der vorgesehene Umgang mit dem belasteten Material ist abzulehnen, die Grenzwerte für diese Stoffe sind einfach zu hoch.