Der vom Bürgermeister Lindenau angekündigte Kurswechsel beim Bau neuer Hotels findet die Unterstützung der Unabhängigen. Der strategische Ansatz „Qualität vor Quantität“ geht in die richtige Richtung und kann so eine nachhaltige touristische Entwicklung für Lübeck und Travemünde sichern.
Der Pressesprecher der Unabhängigen und Mitglied des Aufsichtsrats der städtischen Tourismusgesellschaft LTM Wolfgang Neskovic erklärt dazu:
„Lübeck hat bislang bei der Schaffung weiterer Übernachtungsmöglichkeiten viel zu sehr auf „Masse statt Klasse“ gesetzt. Dabei haben Verwaltung und Politik sich weitgehend ohne Rücksicht auf die Belange der Bürgerinnen und Bürger den Gewinninteressen von Investoren unterworfen. Diese Investorenhörigkeit muss ein Ende haben. Nicht die Investoren dürfen bestimmen, wo und wie gebaut wird, sondern Politik und Verwaltung müssen im Zusammenwirken mit den Bürgerinnen und Bürgern gemeinsam touristische Planungsvorstellungen entwickeln und daran orientiert entsprechende Investoren suchen.
Das misslungene Bauprojekt Waterfront auf dem Priwall ist ein Musterbeispiel für die bislang vorrangig verfolgte misslungene Strategie „Quantität vor Qualität.“ Ohne Rücksicht auf die Natur und den Wünschen der in Travemünde wohnenden Menschen ist das Landschaftsbild des Priwalls mit einer Monsterbebauung, die auf engstem Raum 3000 Personen eine Übernachtungsmöglichkeit bieten soll, verschandelt worden. Die einfallslose Legolandarchitektur ist ein ästhetisches Ärgernis und stößt auch ganz überwiegend auf Ablehnung in der Bevölkerung, aber auch bei Touristen.
Die von Bürgermeister Lindenau in diesem Zusammenhang abgegebene Einschätzung, für einen weiteren Hotelneubau auf der Kohlenhofspitze sehe er „schwarz“, trägt eher zur Beunruhigung als zur Beruhigung für diejenigen bei, die eine weitere Bebauung des Kohlenhofes ablehnen. Der Erklärung ist vielmehr zu entnehmen, dass eine weitere Bebauung des Kohlhofes noch nicht vom Tisch ist, sondern im Gegenteil eine weitere Bebauung nach den Wünschen des Investors Hollensen erfolgen soll – allerdings mit anderen Bauten als einem Hotelbau. Sollte eine solche Absicht bestehen, wird Bürgermeister Lindenau sich nicht nur dem erbitterten Widerstand weiter Teile der Lübecker Politik (z. B. Unabhängige, Grüne, GAL, Linke), sondern auch der betroffenen Travemünder Bevölkerung aussetzen. Sowohl im Ortsrat Travemünde als auch bei den Ortsvereinen der Travemünder SPD und CDU wird eine weitere Bebauung des Kohlhofes strikt abgelehnt. Wenn Bürgermeister Lindenau ernsthaft mehr Bürgerbeteiligung will, dann sollte er den Willen der Menschen in Travemünde höher bewerten als die Gewinninteressen von Herrn Hollensen.“