
Die Angst vor einem Covid-19 Ausbruch in den Flüchtlingslagern auf Lesbos, Chios, Samos, Leros und Kos ist groß. Katastrophale hygienischen Zustände und kaum vorhandene medizinische Hilfe machen es unmöglich, einen Ausbruch in einem der Flüchtlingslager zu verhindern.
Gabriele Friemer, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Unabhängigen in der Lübecker Bürgerschaft, fordert: „Die Unabhängigen unterstützen die Forderung von Ärzte ohne Grenzen nach einer umgehenden Evakuierung der EU-Flüchtlingslagern auf den griechischen Inseln. Die entsetzlichen Lebensbedingungen dort sind ein idealer Nährboden für COVID-19. Asylsuchende als Teil der europäischen Abschreckungspolitik unter solchen Bedingungen leben zu lassen, war schon bislang verantwortungslos, nun grenzt es an eine kriminelle Handlung, wenn nichts unternommen wird. Nachdem die erste Infektion bei einer auf Lesbos lebenden Griechin bestätigt wurde, ist es dringender denn je, die Menschen in eine sichere Umgebung zu bringen. Sonst ist die Gefahr groß, dass sich das Virus unter allen Bewohnern der Inseln, Griechen wie Lagerbewohnenden, verbreitet.“
Die Unabhängigen unterstützen ausdrücklich die Bereitschaft der Hansestadt zur Aufnahme weiterer Flüchtlinge aus den Lagern auf den griechischen Inseln. „Lübeck und alle anderen Kommunen, die bereit sind, Flüchtlinge aufzunehmen, müssen sich umgehend bei Bundesinnenminister Seehofer und EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen für eine schnellstmögliche Evakuierung der EU-Flüchtlingslager einsetzen“, so Friemer weiter. „Die Herausforderung, der Europa durch die Pandemie gegenübersteht, darf nicht dazu führen, die katastrophale Notlage auf den griechischen Inseln zu ignorieren. Lübeck hat genügend Möglichkeiten, aufgenommene Geflüchteten nach ihrer Ankunft in Quarantäne unterzubringen, sodass für die Lübeckerinnen und Lübecker kein zusätzliches Risiko bestehen würde. Wir müssen gerade jetzt in dieser Corona-Krise zusammenstehen und dürfen niemanden zurücklassen. Deshalb muss der verfügte Aufnahmestopp Geflüchteter in Lübeck unbedingt aufgehoben werden.“