
Gabriele Friemer, Spitzenkandidatin der Unabhängigen, kritisiert die mangelhaften Bedingungen, die schutzsuchende Frauen in Lübeck vorfinden: „Wir brauchen eine bedarfsgerechte Ausstattung mit Schutzplätzen und Beratungsangeboten. Denn auch heute noch werden Frauen Grund- und Menschenrechte verwehrt, oft durch Familienmitglieder, die ihnen aufgrund ideologischer und religiöser Vorbehalte Beschränkungen und Vorschriften auferlegen. Für diese Frauen müssen wir verstärkt Aufklärung und Hilfsangebote zur Verfügung stellen. Lübeck hat bisher keinen 24h-Frauen-Notruf. Die 24h-Notrufnummer des Hilfetelefons bei Gewalt gegen Frauen ist zu wenigen Lübeckerinnen bekannt.“ Die Unabhängigen fordern deshalb mehr städtische Mittel für Aufklärung, Beratung und Frauenhausplätze.
„Die immer neuen Meldungen über Frauen, die nicht einmal dort sicher vor sexuellen Übergriffen oder Demütigungen durch Männer sind, wo sie Hilfe erwarten dürfen, nachdem sie zuvor Opfer von (meist männlicher) Gewalt wurden, erschrecken und empören uns.“, so Gabriele Friemer. „Das zeigt überdeutlich auf, dass noch lange nicht genug getan wird, um uns Frauen in Lübeck ein sicheres Leben zu ermöglichen.“
Die enthüllten Vorfälle bei der Hilfsorganisation Weißer Ring in Lübeck offenbaren einen Missstand, der bisher zuwenig Beachtung findet. „Frauen, die Gewalt durch Männer erlebt haben – egal ob körperlich oder psychisch – bedürfen in einer so verletzlichen Situation eines besonderen Schutzes. Sie brauchen Anlaufstellen, in denen sie von Frauen betreut und beraten werden. Traumatischen Erfahrungen mit Männern lösen Ängste vor einer subjektiv empfundenen potentiellen Bedrohung aus. Deshalb kann diesen traumatisierten Frauen der nötige Schutz von einem Mann oft nicht gegeben werden.“