
Seit Jahrhunderten definiert Lübeck sich als Hafenstadt und ist durch den Hafen machtvoll und reich geworden. Die Pflicht zur Rettung von Menschen in Seenot ist als Ausdruck der Menschlichkeit tief verankert in den jahrhundertealten Traditionen der Seefahrt.
In Seenot geratene Menschen zu retten, dazu hat Lübeck als Hafenstadt sich seit jeher mit Stolz in der Pflicht gesehen. Es ist absurd darüber nachzudenken, ob die Rettung Schiffbrüchiger bestraft werden soll.
Wie wir am Hilfsschiff „Aquarius“ in den letzten Wochen miterlebt haben, können die betroffenen Menschen nur gerettet werden, wenn der spätere Aufenthalt sicher gestellt ist. Deshalb war – und ist! – es eine Frage der Ehre für uns als Lübecker die traditionelle Verantwortung zu übernehmen und die notwendigen humanitären Hilfen zu leisten.
Umso mehr freut es mich, dass unser interfraktioneller Antrag „Sichere Häfen“ mit großer Mehrheit angenommen wurde und wir damit ein deutliches Zeichen für Solidarität mit den Seenot-Rettern und für Menschlichkeit gegenüber den geflüchteten Menschen gesetzt haben.
