
Am Montag wird im Bauausschuss über einen Kurswechsel zu mehr bezahlbaren Wohnungen beraten. Trotz starker Bautätigkeit sind in den beiden vergangenen Jahren nach Angaben des statistischen Landesamtes nur jeweils gut 100 zusätzliche Wohnungen in Lübeck entstanden. Die Unabhängigen in der Lübecker Bürgerschaft wollen in neu zu entwickelnden Wohngebieten sicherzustellen, dass neben Sozialwohnungen zusätzliche preisgünstige Mietwohnungen im Preissegment von 8 € pro Quadratmeter vorgesehen werden.
Der Fraktionsvorsitzende Detlev Stolzenberg: „Lübeck unterwirft sich immer noch zu sehr den Gewinninteressen von Investoren. Diese Investorenhörigkeit muss ein Ende haben. Die Nachfrage nach hochpreisigen Wohnungen steigt weiter. Das entspricht aber nicht dem tatsächlichen Bedarf an Wohnungen, die im preisgünstigen Segment angesiedelt sind. Die Verantwortlichen im Rathaus müssen endlich umdenken. Wir brauchen eine Wohnungsbaupolitik, die den tatsächlichen Bedarf in den Fokus nimmt und nicht nur nachfrageorientiert handelt.“
Die Unabhängigen haben eine Initiative für einen Wohnungsbaugipfel in Lübeck gestartet und Bürgermeister Lindenau aufgefordert, die bisherigen jährlichen Treffen mit lokalen Investoren und den Wohnungsbaugesellschaften zu einem Wohnungsbaugipfel weiter zu entwickeln. Stolzenberg fordert deshalb: „Es müssen neben den Investoren alle beteiligten Akteure an einen Tisch: Wohnungsbauverbände, Grundstückseigentümer, Mietervertreter, Sozialverbände, Behinderten- und Seniorenbeirat, Stadtteilakteure und die Fraktionen der Bürgerschaft. Dies ist notwendig, damit endlich ein gemeinsamer Pakt für bezahlbare Wohnungen gemeinsam auf den Weg gebracht werden kann. Die bisherigen Verwaltungsgespräche des Bürgermeisters hierzu reichen nicht aus.“