Expertengespräch zum Neuen Buddenbrookhaus: Teilabriss des mittelalterlichen Kellergewölbes ist kein Thema

Am Montag haben Expertinnen und Experten zum Umgang mit dem unter Denkmalschutz stehenden Keller im Neuen Buddenbrookhaus gesprochen. Dabei war der Teilabriss des besonders schutzwürdigen mittelalterlichen Gewölbekellers kein Thema. Dazu erklärt der Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Denkmalpflege Detlev Stolzenberg (Die Unabhängigen): „Auf meinen Hinweis, dass der Durchbruch für das ursprünglich geplante Treppenhaus die Hälfte des besonders geschützten Wohnkellers betrifft, wurde vom Moderator, Herrn Dr. Schwarz aus Hamburg erklärt, dass der Teilabriss des Gewölbekellers kein Thema sei, da es zum Verzicht auf den Durchbruch einen politischen Beschluss der Bürgerschaft gäbe. Mit keinem Wort wurde folglich die Erforderlichkeit zum Teilabriss des Gewölbekellers begründet. Es wurde vielmehr deutlich, dass die Expertinnen und Experten über den Bürgerschaftsbeschluss, auf die Teilzerstörung des Gewölbekellers zu verzichten, erleichtert sind. Deutlich wurde auch, dass der Gewölbekeller keine intensive Nutzung als Veranstaltungsraum verträgt.“  

Breiten Raum des Expertengesprächs nahm die Diskussion zu notwendigen Maßnahmen gegen die Mauerwerksdurchfeuchtung, zur geplanten thermischen Konservierung und zu einer möglichen Nutzung ein. Hier schwebt einigen Experten eine Lösung vor, die bereits vor 12 Jahren im Kranen-Konvent in der Kleinen Burgstraße 22 – eines der ältesten erhaltenen backsteingotischen Bauwerke der Lübecker Altstadt – realisiert wurde. Für die Mensanutzung durch die Ernestinenschüler wird Temperatur und Luftfeuchtigkeit geregelt, um Salzkristallisierungen und damit Steinzerstörungen zu vermeiden. Wer allerdings aktuell den Kranen-Konvent besichtigt, stellt jedoch fest, dass trotz der thermischen Konservierung eine fortschreitende Zerstörung des Mauerwerkes durch intensive kristalline Ausblühungen stattfindet.

Detlev Stolzenberg zieht folgendes Fazit aus dem Expertengespräch: „Die Sicherung der Substanz ist nach den restauratorischen Gesichtspunkten vorzunehmen. Die Maßnahmen zur Absperrung der Feuchtigkeit des Kellers sind deutlich günstiger und haben Priorität. Erst nach einem umfassenden Monitoring dieser Maßnahmen sollte die Frage nach einer thermischen Konservierung gestellt werden.“

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