Bankrotterklärung der Lübecker Wohnungsbaupolitik
Die Unterbringung von Beschäftigten von Beach Bay in Containern stößt bei den Unabhängigen auf massives Unverständnis. Wohnraumbeschaffung durch sofortige Nutzungsuntersagung illegaler Ferienwohnungen sei der bessere Weg.
Dazu erklärt der wohnungspolitische Sprecher der Unabhängigen Frank Müller-Horn: „Nachdem Lübeck als gefragter Seebadeort seine Kapazität auf 8.000 Betten erweitert hat, stellen die Stadt und die Betreiber von Ferienanlagen plötzlich fest, dass die zusätzlichen Arbeitsplätze auch zeitnah zusätzlichen Wohnraum benötigen. Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum in Travemünde ist jedoch kein unabwendbares Naturereignis. Er ist hausgemacht und das greifbare Ergebnis einer völlig verfehlten Wohnungsbaupolitik der politisch Verantwortlichen.
Während von einzelnen Fraktionen schon jahrelang mehr bezahlbarer Wohnraum gefordert wird, blockieren die GroKo, die Bausenatorin und der Bürgermeister beharrlich deren Umsetzung mit dem Argument, das sei den Vorhabenträgern wirtschaftlich nicht zumutbar. Diese Verweigerungshaltung führt dazu, dass preiswerte und auch kleinere Wohnungen in keinem der neuen Wohnbaugebiete in ausreichender Anzahl geschaffen werden.
Die leidenschaftliche Förderung von Großprojekten wie Beach Bay sowie der Erstellung von Eigentumswohnungen klammerten die Konsequenzen für den Wohnungsmarkt und die Infrastruktur – insbesondere hinsichtlich des zusätzlichen Verkehrsaufkommens – systematisch aus.“
Das Mitglied der Unabhängigen im Travemünder Ortsrat Heino Haase ergänzt: „Die Wohnungsknappheit in Travemünde wird zusätzlich durch die ständige Umwandlung von Wohnraum in Ferienwohnungen verschärft. In 12 Bebauungsplangebieten ist die Umwandlung aufgrund rechtskräftiger Bebauungspläne explizit untersagt. Trotzdem erfolgt weiterhin die Umwandlung in großem Stile. Die Bauaufsichtsbehörde blieb untätig und duldete damit den Rechtsbruch. Weder die Bausenatorin Frau Hagen noch Bürgermeister Lindenau werden hier ihrer Verantwortung als Dienstvorgesetzte der handelnden Personen gerecht.“
Frank Müller-Horn abschließend: „Die Unabhängigen haben im nächsten Bauausschuss einen Antrag eingebracht, der die Bauaufsichtsbehörde veranlassen soll, den zweckentfremdeten Wohnraum in Travemünde durch Nutzungsuntersagungen wieder dem Wohnungsmarkt zur Verfügung zu stellen. Dies könnte zeitnah erfolgen, so dass dieser zweckentfremdete Wohnraum den Wohnungssuchenden – auch denen aus dem Bereich der Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe – wieder zur Verfügung stehen könnte.“