
Das Mobilitätskonzept für Travemünde wird kontrovers von der Politik diskutiert. Das fertige Konzept wurde jedoch noch nicht in Travemünde vorgestellt. Dies fordern die Unabhängigen, bevor die Bürgerschaft entscheidet. Heino Haase, der für die Unabhängigen im Ortsrat mitarbeitet, setzt sich dafür ein, dass die Menschen in Travemünde mitreden können: „Es ist eine breite öffentliche Diskussion des Mobilitätskonzeptes in Travemünde notwendig. Im Rahmen einer Sitzung des Ortsrates sollten Bürgerinnen und Bürger Anregungen geben können. In der Sitzung sollte auch konkret über Maßnahmen des Mobilitätskonzeptes abgestimmt werden können, um der Politik eine Empfehlung aus Travemünde zu geben.“
Die Unabhängigen begleiten das Mobilitätskonzept kritisch. Sie bemängeln, dass zu vielen Maßnahmen des Mobilitätskonzeptes noch vertiefende Rahmenbedingungen und detaillierte Planungen erarbeitet werden müssen. Beim Thema Parken machen sich die Planer von Entscheidungen zweier privater Investoren abhängig. Solange die Parkpaletten ‚Am Lotsenberg‘ und ‚Godewind‘ nicht erstellt sind, soll die Umsetzung der Planung auf dem Parkplatz ‚Am Leuchtenfeld‘ (Landschaftspark mit reduziertem Parkplatzangebot) nicht erfolgen. Diese Verkopplung privater und öffentlicher Interessenslagen sei nicht zielführend im Sinne einer verlässlichen Stadteilentwicklung. Darüber hinaus finden sich im Mobilitätskonzept keine Hinweise, wie die parkenden Autos aus Wohnstraßen herausgehalten werden sollen. Diverse Maßnahmen, speziell für den Radverkehr, aber auch Veränderungen von Straßen und Überwegen lassen eine gewisse Unkenntnis der Travemünder Verkehrs- und Straßenverhältnisse erkennen und seien nicht praktikabel.
Die Unabhängigen sehen aktuell dringenden Handlungsbedarf im Bereich Gneversdorfer Weg und in der Umgestaltung der Bertlingstraße. Die Vorderreihe soll so bleiben und keine ganzjährige Fußgängerzone werden. Für die nahe Zukunft fordern sie die Errichtung einer zweiten Zufahrt, vorzugsweise parallel zum Bahndamm.
Fraktionsvorsitzender Detlev Stolzenberg kündigt einen entsprechenden Änderungsantrag der Unabhängigen zum Mobilitätskonzept an: „Die Unabhängigen wollen, dass die Ergebnisse der Mitwirkung durch die Betroffenen in das Konzept aufgenommen werden. Erst danach wäre das Mobilitätskonzept beschlussreif.“