
Die Bürgerschaft hat am vergangenen Donnerstag den Bürgermeister damit beauftragt, Arno Pöker in den Aufsichtsrat der LHG zu wählen. Dem ging ein Eklat voraus. Rückfragen zur Kandidatenauswahl der GroKo veranlassten Vertreter von CDU und SPD dazu, massive persönliche Angriffe auf die Mitglieder der Fraktion der Unabhängigen zu fahren. Mehrheitlich beschloss die Bürgerschaft daraufhin, die Beratungen unter Ausschluss der Öffentlichkeit fortzuführen.
Dazu erläutert Lars Lehrke, haushaltspolitischer Sprecher der Unabhängigen, der in der Bürgerschaft die Rechercheergebnisse vortrug: „Die Bürgerschaft entsendet die Mitglieder der Aufsichtsräte städtischer Unternehmen. Zu einer verantwortlichen Entscheidung darüber gehört, dass sich alle Mitglieder der Bürgerschaft ein Bild von der Eignung der vorgeschlagenen Person verschaffen. Der von der SPD nominierte Kandidat ist kein unbeschriebenes Blatt. Was über sein Wirken in der Zeit als Rostocker Oberbürgermeister nachzulesen ist, wirft Fragen auf. Fragen, die die GroKo am vergangenen Donnerstag nicht beantworten konnte oder wollte. Um diese im Vorwege zu klären, wurde von der Linken-Fraktion beantragt, die Beschlussfassung über diese Personalie zu vertagen. Diesem Antrag wurde nicht stattgegeben. Stattdessen bezeichnete man die Recherche der Unabhängigen als Schnüffelei“.
Der Fraktionsvorsitzende der Unabhängigen Detlev Stolzenberg weist die Beschuldigungen von SPD und CDU entschieden zurück: „Sämtliche Zitate sind der öffentlichen Presseberichterstattung entnommen. Die verbalen Fehlgriffe von CDU-Fraktionschef Prieur, man müsse sich für die Unabhängigen fremdschämen, oder von SPD Fraktionschef Petereit, die Unabhängigen seien unerwünschte Personen in der Bürgerschaft, entlarven SPD und CDU, die sich in ihren eingebildeten Gewohnheitsrechten durch die Unabhängigen massiv gestört fühlen. Offensichtlich sieht man sich bei einem Hinterfragen des eigenen Agierens persönlich angegriffen. Statt Sachargumente kommen dann verbale Ausfälle und Diffamierungen anderer. All dies bestätigt uns darin, weiterhin sachlich zu argumentieren und aufzuklären und dies auch in die Öffentlichkeit hineinzutragen.“