
Der kulturpolitische Sprecher der Unabhängigen und Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Denkmalpflege Wolfgang Neskovic fordert von der Hansestadt Lübeck finanzielle Unterstützung für freischaffende Künstlerinnen und Künstler. Das gelte insbesondere für freie Theater, die in der vielfältigen Lübecker Kulturlandschaft einen unentbehrlichen Baustein darstellen.
Neskovic: „Initiativen, Einrichtungen und Einzelkünstler, die durch die aktuelle Lage unverschuldet in existenzielle Nöte geraten, müssen unterstützt werden. Bund, Land und Kommune müssen ihnen unter die Arme greifen. Ohne sehr schnelle und unbürokratische staatliche Hilfe besteht die Gefahr, dass das für eine starke Demokratie unverzichtbare vielfältige kulturelle Leben in Deutschland nachhaltig Schaden erleidet.
Das Corona-Virus darf nicht zu einer Krise der Kultur führen.
Gerade in einer Stadt wie Lübeck, die über ein besonders üppiges Angebot vielfältiger Kultureinrichtungen und Kulturschaffenden verfügt, ist es unverzichtbar, diese herausragende Kulturlandschaft zu bewahren und zu unterschützen. So ginge zum Beispiel ohne die kleinen privaten Theater, wenn diese infolge der Corona-Krise insolvent werden würden, ein Stück kultureller Lebensqualität in Lübeck verloren.
Lübeck will zukünftig um Touristen mit der Kernmarke „Kulturstadt“ werben. Dieses angestrebte Image würde Schaden nehmen, wenn Lübeck die kleinen privaten Theater und Kulturschaffenden im Stich ließe und ihnen die erforderliche finanzielle Unterstützung verweigern würde. Wenn Lübeck 10 Millionen € für den finanziellen Ausgleich der von der Corona-Krise wirtschaftlich betroffenen Personen und Unternehmen in die Hand nehmen will, dann dürfen die freien Kulturschaffenden nicht außen vor bleiben.
Es gibt keinen vernünftigen Grund sonstige Freiberufler und Kleinunternehmen mit Soforthilfen unterstützen zu wollen, die freien Kulturschaffenden hiervon jedoch auszunehmen.
Weiterhin gebieten Gerechtigkeitsgründe eine solche Unterstützung. Zu Recht werden finanzielle Defizite beim Lübecker Theater, bei den Museen, der Volkshochschule, der Stadtbibliothek und der MUK von der Stadt getragen. Das muss in der vorliegenden Krisensituation auch für die freien Kulturschaffenden in Lübeck gelten. Ein leistungsfähiger Hilfsfonds der Stadt für diesen Personenkreis wäre dafür ein geeignetes
Instrument.“